Ding der Woche - hydraulischer Rettungszylinder
Der hydraulische Rettungszylinder gehört zur Gruppe der hydraulischen Rettungsgeräte.

In der Feuerwehr Reutte gibt es ihn in verschiedenen Größen. Zudem lässt er sich variabel in der Länge anpassen – von 40 cm bis hin zu 180 cm. Hauptsächlich wird er bei Verkehrsunfällen eingesetzt, um Öffnungen zu erweitern. Besonders hilfreich ist dort zudem ein Schweller-Aufsatz, der die Kraft gleichmäßig auf eine größere Fläche verteilt.
Der Betrieb des hydraulischen Systems erfolgt über eine Hydraulikpumpe, die entweder vom Feuerwehrfahrzeug oder von tragbaren Aggregaten betrieben wird. Die Flexibilität und die enorme Kraft des Geräts bieten enorme Vorteile, insbesondere in den unterschiedlichsten Einsatzszenarien. Allerdings bringt der Einsatz solcher Geräte auch gewisse Herausforderungen mit sich: Aufgrund ihrer Größe und Schwere können sie in beengten Situationen schwierig zu handhaben sein, was die Rettungsmaßnahmen erheblich erschweren kann.
Die schnelle Bewegung des Rettungszylinders wird durch den Volumenstrom zwischen dem Hydraulikaggregat und dem Gerät bestimmt. Der Druck baut sich erst auf, wenn das Gerät belastet wird, was eine automatische Anpassung des Druckniveaus erforderlich macht. Aus diesem Grund arbeiten hydraulische Aggregate in der Regel mit zwei Druckstufen: In der Niederdruckstufe (bis 200 bar) wird eine größere Menge Hydrauliköl gefördert, was jedoch mit einer geringeren Schneidkraft verbunden ist. Wenn die Belastung steigt, schaltet das Aggregat automatisch in die Hochdruckstufe (630 bis 700 bar), wodurch der Ölfluss reduziert und die Schneidkraft erhöht wird.
Um mit den hydraulischen Rettungsgeräten effizient und sicher arbeiten zu können, sind regelmäßige Übungen unerlässlich. Nur durch kontinuierliches Training können die Einsatzkräfte sicherstellen, dass sie im Ernstfall schnell und gezielt reagieren können – und so Leben retten.

