Gefahrguteinsatz bei Hubschrauber RK2 in Höfen
Zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz wurde die Feuerwehr Reutte am frühen Nachmittag des 18. Septembers 2004 gerufen.
Die Crew des Rettungshubschraubers RK2 hatte beim Betanken ihres Hubschraubers bemerkt, dass der Treibstoff einen ungewöhnlichen Geruch hatte. Die Crew entschloss sich dazu den Treibstoff abzupumpen um eventuelle technische Probleme mit dem Hubschrauber, die durch falschen Treibstoff entstehen können, vermeiden zu können.
Dazu wurden die Feuerwehren Höfen und Reutte alarmiert. Die Feuerwehr Reutte rückte mit 15 Mann und vier Fahrzeugen (MTF, LAST, GGF, SRF mit PLA) aus. Die Feuerwehr Höfen wurde zur Unterstützung beim Brandschutz alarmiert und rückte mit ihrem Tanklöschfahrzeug aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr Reutte wurde mit der Crew des Hubschraubers zuerst die Vorgehensweise besprochen. Im Tank befanden sich etwa 250 Liter Treibstoff. Da der Füllstutzen des Hubschraubers einen sehr geringen Durchmesser aufwies musste ein wenig improvisiert werden, da die kleinsten vorhandenen Gefahrgut Saugschläuche etwas zu groß waren. So wurde mit einem dünnen Plastikschlauch, etwas Dichtmasse und Isolierband eine Saugleitung gebaut. Weiters wurden Kanister hergerichtet um den Treibstoff aus dem Hubschrauber fassen zu können.
Da Kerosin ein hochentzündlicher Stoff ist, wurden vor dem Umpumpen alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So wurde ein dreifacher Brandschutz mit Wasser, Schaum und Pulver zum sofortigen eingreifen im Brandfall vorbereitet. Weiters wurden alle Metallteile im Bereich des Hubschraubers und unserer Pumpen leitend miteinander verbunden und geerdet um statische Aufladungen zu verhindern, da diese zu Funken und somit in weiterer Folge zu einem Brand führen können. Auch die Einsatzkräfte die das Umpumpen unmittelbar durchführten, rüsteten sich mit der vollen Einsatzbekleidung und mit Brandschutzhauben aus.
Es wurden nun etwa 210 Liter Treibstoff aus dem Tank abgepumpt und in Kanister abgefüllt. Nach dem Abpumpen wurde der Hubschrauber mit Reservekraftstoff wieder betankt und war danach wieder Einsatzbereit. Alle verwendeten Geräte mussten im Anschluss an den Einsatz in der Feuerwehrhalle Reutte gereinigt werden um wieder für weitere Einsätze bereit zu sein.